Christian Saalberg (1926-2006)

AMOR VATI
ein Film von Viola Rusche
75 Min., 4:3, 2008


DVD erhältlich: v.rusche@cityweb.de
Preis: 25 Euro (zzgl. MwSt. und Porto)


AMOR VATI
ist ein Film über den Dichter Christian Saalberg (1926-2006) aus der Perspektive seiner Tochter.
Im Zentrum des Films stehen die Gedichte Saalbergs, in denen er sich auf unterschiedliche Weise mit dem Tod beschäftigt. Es entsteht eine Offenheit, die sich auch in den spontanen Handlungen und im Alltag Saalbergs wiederfindet. Der Film porträtiert den Dichter in seinen letzten Lebensjahren.

Viola Rusche über ihren Film AMOR VATI
Seine Briefe an mich unterschrieb mein Vater oft mit den Worten AMOR VATI, einer Verballhornung der Nietzsche-Formel AMOR FATI (Liebe zum Schicksal). Beides war typisch für meinen Vater: die Gelassenheit, das eigene Schicksal zu akzeptieren (er war in den letzten Jahren schwer krank) und die Heiterkeit, mit Worten und Bedeutungen spielen zu können. Der Titel steht aber auch für meine eigene Beziehung zu meinem Vater, die mich immer wieder zu wesentlichen Fragen geführt hat und die mich weiterhin inspiriert. Aus dem einfachen Bedürfnis, etwas Wertvolles zu bewahren, mit dem ich meine Aufnahmen vor Jahren begonnen hatte, entstand schließlich der Entschluss, diesen Film zu machen.

Viele Gedichte meines Vaters umkreisen das Verhältnis zum Tod und zum eigenen Sterben, mal freundschaftlich, mal herausfordernd - ein forschender Dialog, den mein Vater bis zum Schluss mit viel Humor und Würde geführt hat. Die Gedichte stehen daher im Mittelpunkt des Films. Ansonsten bleibt der Film nah an der Person meines Vaters, der ein zurückgezogenes Leben abseits des Literaturbetriebs führte. Ich zeige Orte wie die Dichterstube, die Bibliothek und die Frühstücksecke, einfache Handlungen wie Abwaschen und Spazierengehen, aus denen sich dann wieder ein Bezug zur Literatur entwickelt. Sparsam sind auch andere Stimmen einmontiert, z.B. der Dichter Andreas Altmann, mit dem mein Vater befreundet war, sowie die Erzählung meiner Mutter von den beiden Verlobungsanläufen meiner Eltern. Und immer wieder das Tippen auf der „hermes baby“, der geliebten Schreibmaschine. Ein Klang, mit dem ich aufgewachsen bin.