NAIVE MALEREI AUF DEM LANDE
Stelldichein der Maler
in Strohbrück. Erwünscht
ein Sonntagsbild, naiv,
mit viel Kunstverstand.
Vorherrschend verständliches Bedürfnis
nach kräftigem Pinselstrich. Flugs
werden Mond und Sterne übermalt
und der Himmel gestrichen, bündig und blau.
Vom nächtlichen Grund nichts mehr zu sehen.
Dann erste Feinarbeit vor der Natur:
weiße Wölkchen, hübsch platziert,
Parade von Wattebauschen.
Unterm Strich viel Landschaft, Gelegenheit
diverse Grün zu probieren. Hart am Rand
das Waldstück. Daneben Weide (für Könner
mit zwei, drei Pferden, springend).
In der Mitte der alte Kanal. Verwertbar
Reste von Himmelsblau. Ansonsten einige Kähne,
vertaut. Das Entenhaus. Ufer mit Schilf
und Busch, à la Corot und Daubigny.
Rechts Vorland und verstrüppter Deich.
Von den Nachtigallen auf dem Bild
leider nichts zu hören. Über den Bäumen
der Kirchturm von Flemhude, spätbarock, 1766,
schwierig zu malen.
Ganz zuletzt Vordergrund und Schleuse.
Von ihr tritt der Betrachter ins Bild,
freut sich am Vogelruf, macht sich
einen schönen Tag.